13.05.2013: Theorie und Praxis
Es ist Montagabend. Eigentlich ein ganz normaler Montag. Denn die Geburt von mir und meinen Geschwistern war noch nicht vorgesehen.
Also ging meine Zieh-Mama, ich nenne sie immer "Mama Martina" wie gewohnt mit Freunden in die Sauna. Sie verließ das Haus mit den Worten: "Ralf, passt du bitte auf Caila (meine Mama) auf, ich gehe jetzt. Es kann aber nichts passieren..."
Passieren? Wie - es kann nichts passieren? Was meint die Mama Martina damit? Ganz einfach: So wie bei Menschen, kann man auch bei uns Tervueren oder Hunden allgemein, ebenfalls genau den Tag berechnen, an dem wir Kleinen auf die Welt kommen. Und nach dieser Rechnung hatten wir noch 1-2 Tage Zeit.
Tja, allerdings können sich die Ärzte, wie bei den Zweibeinern, irren und die Sache geht schneller über die Bühne als jede Kalkulation es voraus berechnet.
Ein Abend voller Überraschungen
Kaum war Mama Martina aus dem Haus, dachte sich meine Mama: "Lege ich mich doch schon mal in meine Wurfkiste. Sie ist doch immer so gemütlich.". Wir Lütten im Bauch waren zu siebt und wogen natürlich auch ein wenig.
Es kehrte am Abend für eine Stunde Ruhe ein, bis Ralf feststellte, dass die ganze Kiste schon nass war. Mama hatte sich schon ihrer Fruchtblase entledigt und jetzt hättet ihr sicher gerne Ralf sehen können. Wie jeder Vater in der Situation geriet er in Panik. Mit zittrigen Händen rief er in der Sauna an, wo Mama Martina es sich schon bei der Massage gut gehen ließ.
Nach langem Hin und Her bekam Papa Ralf jetzt Mama Martina an den Hörer. In der Zeit waren schon meine Brüder "Dayo" (19:24 Uhr) und "Dä Theo" (19:39 Uhr) auf der Welt. Mama Martina zog sich die nötigsten Sachen an und brauste zu uns nach Hause. Ich habe auf sie gewartet bis ich mich um 21:20 Uhr in mein großes Abenteuer stürzte. Es war ein anstrengender Tag. Um 1:30 Uhr berichtete Mama Martina freudestrahlend unseren neuen Zweibeinern, dass eine, nein DIE Hündin, nämlich ICH auf die Welt gekommen bin. Als ob es Michael geahnt hatte, war er wach und antwortete schon um 2 Uhr auf die freudige Nachricht.
Ich bekam ein rotes Halsband und hieß von daher erst einmal "Fräulein Rot". Denn der D-Name für mich war noch nicht gefunden. Das "Rot" habe ich auch heute noch in meinem Namen. Das verrate ich euch aber ein anderes Mal...